Fachliche Qualität

Fort- und Weiterbildung im Kinderhaus

Kinderhaus Berlin – Mark Brandenburg e.V.

Was macht das Kinderhaus im Kern aus?

Gültig ab 01.01.2021

Vor dieser Frage stehen wir, die wir im Kinderhaus leben und tätig sind, immer wieder. Nun haben wir im Rahmen einer gemeinsamen Aktion von Sprecherrat (Vertretung der Kinder und Jugendlichen) und der Koordinierungskommission (Vertretung aller MitarbeiterInnen) die folgenden zentralen Begriffe herausgefunden, die wir mit kurzen Ergänzungen versehen haben. Wir weisen darauf hin, dass Kinderhaus immer alle Projekte meint, unsere Wohngruppen, die Kitas, das Familienzentrum, die Tagesgruppe, die WGs und BEW´s, die ambulanten Familienhilfen, das Kieznetzwerk … alle eben.

Und das sind sie, die zentralen Ideen, die unser Kinderhaus ausmachen:

  1. Beteiligung ist im Kinderhaus ganz wichtig. Das bedeutet für uns u.a.: Die Arbeit des Sprecherrates der Kinder und Jugendlichen – die Koordinierungskommission, als Rat der Fachmenschen gemeinsam mit ihren Arbeitsgruppen. Wir gestalten die Mitbestimmung der Eltern und entwickeln Care-Leaver-Mitsprache. Es geht um eine Kultur der Beteilung im gesamten Kinderhaus.
  2. Bei uns haben Kultur und Kunst einen festen Platz, z.B. bei Aktionen – im Freizeitklub – wir haben eine Töpferwerkstatt – eine Kunstwerkstatt – bei uns wird Theater gespielt, es werden Fotos und Filme gemacht usw. Wir machen Musik, es gibt Schlagzeug-, Keyboard- und Gitarrenunterricht, es wird im Chor gesungen, mir machen künstlerische Experimente, Aktionen und Flashmops. Es gibt Graffitiworkshops und Fotowettbewerbe.
  3. Auch ganz wichtig sind Sport und Bewegung. Nicht umsonst haben wir eine eigene Kinderhaus-Sporthalle – ein eigenes Kraftsportzentrum – die meisten Kinderhaus-Projekte verfügen über eine eigene TT-Platte und weitere Geräte – möglichst alle Kinder und Jugendlichen sollen bei Interesse ein eigenes Fahrrad haben oder die jüngeren von ihnen auch einen Roller oder ein Laufrad – große und kleine Turniere usw.
  4. Gemeinschaft wird ganz groß geschrieben. Wir schmieden ein Bündnis zwischen Erwachsenen und Kindern, wir schaffen eine Kultur der Gemeinschaft und übernehmen Verantwortung füreinander. Wir veranstalten viele Aktionen, die Herbstfahrt z.B. und Feste und Sportveranstaltungen, Wettbewerbe und Ausstellungen.
  5. Uns geht es auch um die Unterstützung in Sachen Schule und Ausbildung.  Es gibt individuelle Förderung in den Wohngruppen. Es gibt Nachhilfeunterricht für alle, die das nutzen wollen, Lernprogramme und gute Kooperationen mit Schulen, und wir zeichnen jedes Halbjahr die besten Schüler und die besten Schülerinnen aus. 
  6. Wir wollen alle gut essen und trinken – bei uns wird viel gekocht und gebacken – wir essen gern gemeinsam – alle lernen Backen und Kochen – bei uns wird gegrillt und gefeiert was das Zeug hält.
  7. Wir haben keine Angst vor modernen Medien und nutzen diese. Wir haben überall WLAN und sind gut verbunden. Alle Gruppen haben eigene Laptops und möglichst jedes Kind, jeder Jugendliche soll gemäß seinem Alter und seinem Interesse ein Tablet oder Laptop haben und natürlich auch ein Handy.
  8. Natürlich achten wir immer auch auf Gesundheit. Wir kooperieren mit Kinder- und FachärztInnen, wir achten auf gesundes Essen und soweit es eben geht, auch auf gesunde Lebensweisen.
  9.  Kinderhaus heißt schon immer auch: Lernen, Ausbildung und Wissenschaft. Lernen gehört zum Alltag – im Großen wie im Kleinen. Deshalb gibt es auch wichtige Kooperationen u.a. mit der Alice-Salomon-Hochschule, der Jean-Addams-Schule, dem Kinderschutzzentrum, der IGFH und vielen weiteren Partnerinnen und Partnern.
  10. Kinderhaus begreift sich als eine lernende Organisation. Deshalb gibt es auch ständig Untersuchungen zur Situation. Es gibt Befragungen der Kinder/Jugendlichen – der Eltern. Viele Kinderhaus-MitarbeiterInnen studieren und lernen immer weiter.
  11.  Wir setzen grundsätzlich auf Flexibilität. Wir wissen, Dinge können sich ändern. Wir suchen und finden immer einen gemeinsamen Weg. So darf z.B. kein Kind gegen seinen Willen aus der Einrichtung verwiesen werden.
  12. Eltern und Familien gehören dazu! Im Alltag, bei Festen, als Mitgestalterinnen und Mitgestalter im Kinderhaus. Eltern werden in Verantwortung stets einbezogen. Mütter und Väter sind für uns Bündnispartner und -partnerinnen.
  13. Alle Betreuerinnen und Betreuer im Kinderhaus sehen sich schon als ganz besonders. Sie handeln mit Freude und Zuverlässigkeit. Sie sind gute PartnerInnen für Kinder und Eltern. Sie sind fair und offen, kooperativ und fachlich versiert. Wir wollen Kontinuität und Verlässlichkeit.
  14. Im Kinderhaus wird Integration und Inklusion gelebt. Wir betreuen alle Kinder und Jugendlichen, egal ob von Behinderung betroffen oder nicht.
  15. Kinderhaus bedeutet auch: Schöne Orte! Wir achten auf ästhetische Qualität, auf Sauberkeit und Licht. Wir gestalten alle Räume gemeinsam mit seinen Bewohnerinnen und Bewohnern modern, anregend und originell.
  16. Wir sind sehr gut, wenn es um Kooperationen Wir haben viele tolle Freunde und Förderer aus Wirtschaft und Ausbildung. Wir gestalten gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern Sozialaktionen, Sport und Kultur. Wir organisieren damit auch die Transparenz unserer Arbeit.
  17. Wir tragen Verantwortung bei Übergängen und sind auch später für alle die, die bei uns gelebt haben, da. Wir laden die „ehemaligen“ Bewohnerinnen und Bewohner ein, weiter mit uns verbunden zu sein.
  18.  Wir sind ökologisch. Das bedeutet u.a.: Wir werden nach und nach auf allen unseren Gebäuden Solaranlagen haben, wir trennen Müll, wir sorgen uns um Pflanzen und Tiere und tragen Verantwortung dafür.

Diese Grundgedanken sind unsere Orientierungen. Nicht immer werden wir dabei 100% erreichen, aber wir bemühen uns darum, und zwar vor allem deshalb, weil wir davon überzeugt sind, dass es alle Kinder, Jugendlichen, alle Familien verdient haben, dass man ihnen solidarisch und mit all unseren fachlichen, menschlichen und organisatorischen Möglichkeiten zur Seite steht.

Berlin, 01.01.2021

Weiterbildung

In der Leistungsbeschreibung des Vereins Kinderhaus Berlin – Mark Brandenburg ist festgeschrieben, dass jeder Mitarbeiter, jede Mitarbeiterin an mindestens zwei Weiterbildungen im Jahr teilnimmt und sich so zusätzlich zu seinem Studium weiterbildet. Die rege Teilnahme der Mitarbeiter lässt auf großes Interesse und den Drang nach neuen Methoden und Problemlösungen schließen. Die Erkenntnisse von diesen Fort- und Weiterbildungen sowie von anderen Veranstaltungen können dann in der täglichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen umgesetzt werden.

Auf das gestiegene Interesse der Kollegen an Fort- und Weiterbildungen hat das Kinderhaus reagiert und eine Mitarbeiterin eingestellt, die die verschiedenen Anbieter von Fort- und Weiterbildungen, Seminaren sowie anderen Schulungen zusammenfasst, auf konkrete Themenvorschläge der Mitarbeiter eingeht und die Termine koordiniert. So konnten sich die Mitarbeiter im vergangenen Jahr zu folgenden Themen weiterbilden:

  • Systemische Familienarbeit (mit Marie-Luise Conen)
  • Transgenerationale Ressourcen und Konflikte
  • Deeskalationstraining
  • Kindernotfallseminar
  • Gesunde Ernährung
  • Praxis Fall-Labor
  • Inklusion

Auch in diesem Jahr haben wir interessante Veranstaltungen organisiert, die jetzt schon auf ein großes Interesse deuten lassen.

  • Methodenansätze in der HzE
  • Praxistagung Sozialpädagogische Familiendiagnosen
  • Traumazentrierte Fachberatung
  • Sensorische Integration
  • Qualifizierung von TeamleiterInnen
  • Anleitung von PraktikantInnen
  • Hilfe-Kurse

Eine gute Zusammenarbeit realisieren wir mit anderen Fortbildungsstätten der Stadt Berlin. Hier erfolgt ein reger Austausch der Veranstaltungsprogramme sowie eine gezielte Nachfrage und Angebotssuche.

  • Außerdem haben wir regen Austausch mit unseren Kooperationspartnern. Das heißt, Kollegen des Kinderhauses nehmen an den Veranstaltungen der Kooperationspartner teil und Kollegen von dort kommen zu uns.
  • Kinderhaus richtet jährlich zwei große Tagungen aus.
  • Es ist Mitveranstalter der Reihe „Lernen vom Erfolg“.
  • Seit vielen Jahren ist das Kinderhaus eng mit der IGfH verbunden und organisiert zahlreiche Aktionen.
  • Verbunden ist das Kinderhaus auch mit der Start gGmbH Hennigsdorf sowie der Alice-Salomon-Hochschule und der Jane-Addams-Schule/OSZ Sozialwesen.

Kontaktieren Sie uns:
Jeanette Winkler
Kinderhaus Berlin – Mark Brandenburg e.V.
Neustrelitzer Str. 57
13055 Berlin
Tel.: 030 / 97 10 18 – 101
Fax.: 030 / 97 20 446
Mail: weiterbildung@kinderhaus-b.b.de