Kurzporträt

Auszüge aus der Leistungsbeschreibung des Verbundes sozialpädagogischer Einrichtungen des Kinderhauses Berlin - Mark Brandenburg e.V.

Beschreibung des Verbundes

Kinderhaus stellt ein Gesamtprojekt mit derzeit ca. 40 Teileinrichtungen dar. Die Palette der Teilprojekte umfasst folgende Arbeitsbereiche: Tagesgruppe, ambulante Betreuung, Verselbständigungsgruppen, BEW/WG’s, Regelgruppen, innewohnende Erziehungsgruppen, Familienintegrationsgruppen, Mutter-Vater-Kind-Projekt, Hof un(d) Sinn, Kita’s und Erziehungsstellen.

Die Teilprojekte arbeiten weitgehend autonom. Sie sind gemäß Grundkonzeption dazu aufgefordert, sich dem jeweiligen Bedarf anzupassen und eigene Konzeptionen jährlich neu zu entwickeln.

Die Autonomie bezieht sich auch auf die Versorgung und Finanzvorgänge. Der Verbund wird durch demokratische Gremien gestaltet. Auf der Seite der Erwachsenen erfolgt dies über eine Koordinierungsgruppe (Entsendeprinzip, pro Projekt ein/e Vertreter/in). Bei den Kindern und Jugendlichen über einen gewählten Sprecherrat. Der Verbund wird außerdem fachlich durch sechs SozialpädagogInnen und vier PsychologInnen gestaltet.

Gesamtverbund

Im Kinderhaus werden Kinder ab dem 0. Lebensjahr aufgenommen. Hierfür gibt es spezielle Kleineinrichtungen (z.B. Mutter-Vater-Kind-Projekt, Erziehungsstellen…).

Es werden nur Kinder und Jugendliche aufgenommen, die (im Rahmen ihrer altersbedingten Fähigkeiten) sich eindeutig äußern, in der Einrichtung leben zu wollen.

In den Projekten des Kinderhauses werden auch Kinder aufgenommen, die bis mittlere körperliche und geistige Behinderungen haben.

Die Aufnahme wird nur dann verweigert bzw. kommt es nur dann zu einer Entlassung aus der Einrichtung, wenn das betroffene Kind oder der/die Jugendliche erhebliche Gewalt anwendet oder sich bewusst zur Anwendung von Gewalt bekennt.

Grundsätze / Leitlinien

Das Kinderhaus ist eine auf demokratischer Mitbestimmung und Gemeinsamkeit basierende Einrichtung. Für alle Bewohner und für alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gibt es Möglichkeiten, an der Gestaltung der Teilprojekte und des Gesamten mitzuwirken.

Das Kinderhaus-Projekt realisiert eine flexible, auf die Betreuten bezogene Arbeit. Die Projekte müssen sich den Bedürfnissen der jungen Menschen anpassen und nicht umgekehrt. Kinderhaus verfolgt eine ganzheitliche Sicht auf die betreuten Kinder und Jugendlichen und bezieht deren soziale Hintergründe intensiv mit ein. Es realisiert ein Lebensweltkonzept. Kinderhaus ist mit seinen Projekten im Kiez vor Ort und somit Bestandteil realer Lebensbezüge.

Kinderhaus setzt auf Gemeinschaft, gegenseitige Solidarität und Individualität. Es bezieht Kultur, Kunst und körperliche Aktion in den Alltag konsequent mit ein. Schulisches Lernen wird deutlich unterstützt. Kinderhaus vertritt die Position, dass alle Kinder und Jugendlichen die Teilnahmechancen erlangen, die ihren Möglichkeiten entsprechen.

Alle Kinder und Jugendlichen, die in das Kinderhaus eingezogen sind, können so lange bleiben, wie sie selbst bestimmen bzw. wie es der Hilfeprozess erfordert. Eine willkürliche Verlegung oder ein Ausschluss ist deshalb nicht möglich. Ausgenommen ist die oben erwähnte Gewaltproblematik.

Kinderhaus setzt auf koedukative Betreuung. Es sieht die betreuten Kinder nicht als Opfer, sondern als junge Menschen, die zeitweilig oder für über längere Zeit Hilfe zur Selbsthilfe erhalten müssen und wollen. Die Kinder und Jugendlichen werden als im Prinzip starke Persönlichkeiten verstanden, die als gleichberechtigt Beteiligte am Hilfeprozess teilnehmen und diesen mitgestalten.

Das Projekt ordnet sich keiner besonderen politischen oder weltanschaulichen Orientierung zu. Es setzt auf eine pluralistische, bürgerlich-demokratische, auf menschliche Solidarität und Verantwortung abzielende Erziehung.

Aufgabenbeschreibung

Die Kinderhaus-Projekte verfolgen das Ziel, die betreuten Kinder und Jugendlichen – und auch deren Familien – durch fachlich fundierte Zusammenarbeit zu unterstützen. Kinderhaus stellt sich die Aufgabe, die Kinder und Jugendlichen in ihrer Selbstkonstruktion und ihrer Selbstwertentwicklung zu unterstützen, mit ihnen gemeinsam anstehende Konflikte zu lösen bzw. die Probleme zu nutzen, um eine Weiterentwicklungen der Beziehungen und der Persönlichkeit zu erzielen.

Das Kinderhaus sieht vor, die betreuten Kinder und Jugendlichen in schulischer Hinsicht zu unterstützen, sie bei der beruflichen Ausbildung zu begleiten und somit Teilnahmechancen am sozialen Leben in der Gesellschaft zu sichern.

Ziele / Erfolgsbeschreibung

Das Kinderhaus beschreibt seine Ziele und seinen Erfolg:
Es ist ein Ziel, dass sich alle Kinder und Jugendlichen in der Einrichtung wohl fühlen. Die Eltern oder andere Verwandte sollen das Gefühl haben, dass ihren Kindern im Kinderhaus wirklich geholfen wird. Die Kinder und Jugendlichen sollen die von ihnen gewünschten Kontakte zu ihren Familien, zu Freunden und Bekannten erhalten und emotional positiv gestalten können.

Es ist ein Ziel des Kinderhauses, den Kindern und Jugendlichen so viel Hilfe zukommen zu lassen, dass sie den ihnen gemäßen schulischen Leistungsanforderungen entsprechen können, dass sie eine Ausbildung realisieren. Die im Kinderhaus betreuten jungen Menschen sollen die Möglichkeit entwickeln, ihre Konflikte zu verarbeiten.

Es ist fernerhin ein Ziel, den Kindern und Jugendlichen neben Geborgenheit auch die Lust am künstlerischen Gestalten, am Sport und am sozialen Miteinander zu wecken und auszugestalten.

Kinderhaus definiert ein weiteres Ziel damit, dass die Kinder und Jugendlichen sich selbst als erfolgreich erleben. Es arbeitet erfolgreich, wenn eine allgemeine Atmosphäre der Geborgenheit, der Entwicklung von Individualität sowie menschlicher Fähigkeiten, Kunst und Kultur vorherrscht.

Das Kinderhaus ist Mitglied in der IGfH.